Die Bibel sagt, dass
wir in der Endzeit leben (s. Daniel 12:4). Entsprechend seinem
göttlichen Charakter und seinem zarten Mitgefühl, bietet Gott jetzt
Gnade, Vergebung und ewige Erlösung all jenen an, die guten Willens
sind, von ihren verkehrten Wegen abzulassen.
Es gibt aber auch eine Grenze des himmlischen Gnadenangebots. „Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten“ (Genesis 6:3), sprach der Herr in Noahs Tagen und dasselbe gilt auch für uns. Sein Heiliger Geist wirbt heute immer noch, aber auch das hat seine Grenzen. Wie es schon einst in der Vorzeit war, so steht auch uns Gottes gerechte Vergeltung bevor. In der Tat fallen diese Gerichte bereits auf unsere zunehmend verderbte, degenerierte und verkommene Erde herab.
Die hohe Geltung der Zehn Gebote
Wir wollen tiefer
eintauchen, indem wir in die Zeit zurückgehen, in der Gott seinen
gnädigen und gerechten Charakter an Moses offenbarte, so wie es in
Exodus 34:5-8 aufgezeichnet ist.
Experten in
biblischer Chronologie datieren diese Begebenheit auf etwa 1400 vor
Christus. Der Schauplatz dieses Geschehens war der Gipfel des Berges
Sinai, der deshalb auch gerne „der Berg Gottes“ genannt wird und
sich in Arabien befindet (s. Galater 4:25). Bezeichnenderweise
war der breitere Kontext von Gottes Selbstoffenbarung an Moses seine
frühere Verkündigung seines heiligen Gesetzes, der Zehn Gebote auf
eben demselben Berggipfel. Über diese frühere Begebenheit sagt die
Bibel:
Und es geschah, als der dritte Tag kam und es noch früh am
Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen, und eine dichte
Wolke lag auf dem Berg, und (es ertönte) ein sehr lauter Schall von
Schopharhörnern. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war. Und
Mose führte das Volk aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten
sich unten am Berg auf. Aber der ganze Berg Sinai rauchte, weil der
Herr im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der
Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig.
Und der Hörnerschall
wurde immer stärker. Mose redete, und Gott antwortete mit lauter
Stimme. Exodus 19:16-19
Niemals zuvor und
nie mehr danach in der Geschichte der Menschheit hat Gott sich selbst
in solch einer majestätischen Manifestation seiner Herrlichkeit
geoffenbart, als er dies bei der Verkündigung seiner Zehn Gebote an
das Volk Israel und an die ganze Welt tat. Eine laute Trompete
erklang, Flammen loderten, Rauch stieg auf und die Erde bebte.
Dann erteilte Gott
die Zehn Gebote und schrieb diese auf zwei Steintafeln (Deuteronomium
4:13).
Die Bibel beinhaltet viele Gesetze, moralische, zeremonielle, zivile und richterliche.
Auch weltliche Regierungen haben zahllose Regeln und Gesetze
bestimmt. Aber die Zehn Gebote sind eine Klasse für sich selbst und
stehen über allen von Menschen gemachten Gesetzen.
Was die Zehn Gebote
so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass sie nicht etwa mit einer
Feder oder einem Stift, mit einem alten Griffel oder etwa mithilfe
einer hochentwickelten Stimmen-Erkennungssoftware geschrieben wurden,
sondern dass sie vielmehr eigenhändig, durch den Finger Gottes auf
zwei Steintafeln geschrieben wurden (Exodus 31:18). „Stein“ meint
massives Felsgestein, was ihren unveränderlichen Charakter deutlich
macht.
Falls du keine klare
Vorstellung darüber hast, was die Zehn Gebote tatsächlich als
verbindlich gebieten, findest du im Folgenden eine leicht gekürzte
Fassung davon; für die „Vollversion“
lies Exodus 20:1-17:
Und Gott redete all
diese Worte:
1. Du sollst keine
anderen Götter neben mir haben.
2. Du sollst dir
kein geschnitztes Bild machen.
3. Du sollst den
Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
4. Gedenke des
Sabbattages, dass du ihn heiligst. An sechs Tagen sollst du dein
Werk verrichten und alle deine Arbeit tun, aber am siebten Tag
(Samstag) ist der Sabbat des Herrn. … Denn in sechs Tagen machte
Gott die Himmel und die Erde … Und deshalb segnete er den Sabbattag
und heiligte ihn.
5. Du sollst Vater
und Mutter ehren.
6. Du sollst nicht
töten.
7. Du sollst nicht
Ehebruch begehen.
8. Du sollst nicht
stehlen.
9. Du sollst keine
falsche Aussage machen gegen deinen Nächsten.
10. Du sollst nicht
begehren.
Auszug
aus Exodus 20:1-17
Dieses kurze,
umfassende und einfache, unkomplizierte Gesetz ist Wahrheit (Psalm 119:142), weil dessen ewiger Autor „der Gott der Wahrheit
ist“ (Jesaja 65:16). „Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut“
(s. Römer 7:12), weil Gott heilig, gerecht und gut ist. Weil „Gott
die Liebe ist“ (1. Johannes 4:8), ist dieses Gesetz der Ausdruck
seines liebevollen Charakters (s. Matthäus 22:36-30; Römer 13:10).
Und daraus folgt, wenn Menschen wissentlich eines jener Zehn Gebote
brechen oder ignorieren, dann opponieren sie damit gegen Gott selbst
und gegen seine Liebe. Kurz gesagt, sie rebellieren gegen die gute
Regierung des großen Herrschers des Universums.
Die Bibel nennt
solch einen Verrat „Sünde“. Das wissen wir, weil direkt nach
Gottes Verkündung der Zehn Gebote am Berg Sinai Mose dem Volk
Israel sagte: „Ihr müsst keine Angst haben, Gott ist nur gekommen, um euch auf die Probe zu stellen … auf dass ihr euch davor hütet
zu sündigen. (2. Mose 20:20). In diesem Sinne ist Gottes Gesetz ein
Test, um zu sehen, ob wir die Sünde wählen oder nicht.
Im Neuen Testament
bestätigte Johannes dieselbe Wahrheit mit der klaren Aussage: „Sünde
ist die Übertretung des Gesetzes“ (1. Johannes 3:4). „Durch das
Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“ (Römer 3:20), erklärt auch
Paulus. Und da „alle gesündigt haben“ (Römer 3:23),
klassifiziert uns die Bibel alle als Sünder, und somit unterliegen
wir dem göttlichen Gericht.
Zurück zur Liebe.
Mose hatte geschrieben: Der Herr kam vom Sinai … aus seiner Rechten
(ging) ein feuriges Gesetz für sie aus … Ja, er liebte das Volk“
(5. Mose 33:2,3). Gott schrieb sein „feuriges Gesetz“, weil er
uns liebt und sich nur das Beste für uns wünscht. Im Gegensatz zur
populären Ansicht, die sogar von einigen irregeführten Predigern
verbreitet wird, sind die beiden Begriffe „Gesetz“ und „Liebe“
in Wahrheit untrennbar miteinander verbunden. Tatsächlich ist es so, dass Liebe im
Interesse für alle nach Regeln verlangt. Hast du Kinder? Wenn ja,
stellst du denn nicht auch Regeln für sie auf? Ich gehe davon aus,
dass dem so ist. Wozu denn eigentlich? Die Antwort auf diese Frage
ist naheliegend:
Weil du deine Kinder
liebst.
Zur besseren
Illustration, soll die nachfolgende, auf wahren Begebenheiten
basierende Geschichte dienen:
Die Zehn Gebote sind
zu unserem Besten
Es war ein
herrlicher, sonniger Tag im Grand Canyon Nationalpark in Arizona.
Eine Gruppe von Touristen hatte sich nahe der Kante einer hohen
Felswand versammelt, um einen fabelhaften Ausblick auf die
zerklüftete Landschaft zu ergattern. Es bestand kein Grund zur
Angst, denn es gab ein Geländer zum Schutz der Besucher. Als die
Touristen die wunderschöne Aussicht genossen, kam ein junges
verlobtes Pärchen hinzu, das in drei Wochen heiraten wollte.
Plötzlich kletterte der junge Mann zum Schock aller Anwesenden über die
Absperrung am Rand der Felsklippe.
„Sag, junger Mann,“
sprach ihn ein besorgter Tourist an, „weißt du nicht wozu
Absperrungen da sind?“ „Oh ja, Sir, ich weiß!“, antwortete Jim
mit einem herzhaften Lachen. „Ich half mit beim Bau dieses
Schutzgeländers. Ich arbeite hier. Ich kenne diesen Canyon sehr
gut.“ Ruhig ergriff er die Hand seiner Geliebten und half ihr
ebenfalls über den Zaun. Direkt hinter der Sicherheitsbegrenzung gab
es einen Felsvorsprung, der über den Klippenrand hinausragte. Das
Paar kletterte nun vorsichtig an diesen Vorsprung heran und setzte
sich dort hin, um die fabelhafte Aussicht über den Canyon zu
genießen. „Das ist aber riskant,“ dachten sich die umstehenden
Touristen.
Ein Augenzeuge
berichtete:
„Bald darauf stand
Jim auf und reichte seiner Verlobten die Hand. Um das Gleichgewicht
zu halten, als er ihr aufhalf, machte er instinktiv einen kleinen
Schritt rückwärts, geradewegs über die Kante hinaus!“ Seine
Freundin erblickte noch den Ausdruck puren Entsetzens im Gesicht ihres
Verlobten, als der auf einmal merkte, was er gerade getan hatte und
dass er nun hoffnungslos verloren war. Mit einem durchdringenden Schrei
schrecklicher Seelenangst stürzte er weit hinunter in den Tod. Die
junge Frau war so hysterisch, dass sie selbst auch beinahe hinunter
gefallen wäre. Sie wurde schließlich über die Absperrung zurück
in Sicherheit gebracht, musste aber medikamentös ruhig gestellt
werden.
Die eindeutige Lehre
aus dieser tragischen Geschichte ist, dass jeder, d.h. du, ich,
Familien, Gesellschaften und Nationen Schutzbegrenzungen benötigen,
um uns vor dem Ruin zu bewahren. „Diese Absperrung ist nicht für
mich,“ vermeldete Jim selbstsicher, während er über die Barriere
kletterte. Aber er lag falsch, völlig falsch. Er starb aufgrund
seines fehlgeleiteten Selbstvertrauens.
Verstehst du, worum
es geht? Die heilige Bibel informiert uns darüber, dass unser
liebender Schöpfer, der uns „in seinem Bilde“ (1. Mose 1:27)
geschaffen hat, auch zutiefst um unsere Sicherheit besorgt ist.
Um uns vor den
fatalen Konsequenzen sündhafter Entscheidungen zu behüten, hat er
uns ein „Geländer“, einen Schutzzaun gegeben. Dieses Geländer
sind die Zehn Gebote, die uns zu unserem eigenen Wohl gegeben sind,
um uns vor Schaden zu bewahren. Man denke nur an von Menschen
verordnete Gesetze. Dienen die nicht auch unserem Schutz?
Verkehrsregeln, Gesetze gegen Kinderpornographie, gegen Diebstahl und
Morde sind doch alle dazu da, um das Leben und Eigentum zu schützen.
Und ebenso verhält
es sich auch mit den Zehn Geboten.
Gott, der Allmächtige, verkündigte sie unter Donner, Erdbeben und feurigen Flammen vom
Gipfel des Berges Sinai, nicht nur um uns einen Eindruck von deren
Heiligkeit zu vermitteln, sondern auch um uns davor zu bewahren, dass
wir uns selbst zugrunde richten, indem wir uns darüber hinwegsetzen.
„Auf dass dir's wohlgehe, dir und deinen Kindern“ (5. Mose
12:28), das ist die Motivation für jene Gesetze. Unser Schöpfer liebt uns, und weiß, was am besten für uns ist.
Wir haben also
bereits gehört, „barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig
und von großer Güte.“ (Psalm 103:8). Wir haben aber außerdem
festgestellt, dass Erbarmen nicht das einzige Attribut seines
Charakters ausmacht. Auch gleicht seine Liebe nicht einem weichen,
wackeligen Pudding, der sich in eine jegliche Richtung pressen lässt.
Nein, das wäre weit gefehlt. Zum Schutz und Wohlergehen des gesamten
Universums ist unser Schöpfer außerdem ein heiliger Hüter der
Gerechtigkeit und „ein Gott des Gerichts“ (Jesaja 30:18), der
„Gericht hält“ gegen die Bösen, wenn die Zeit reif dafür ist.
(Jesaja 5:16).
Zurück zur Zeit
Noahs. Im Grunde genommen glich Gottes Entscheidung, eine gänzlich
verdorbene Welt durch eine globale Flut zu vernichten dem, was Jim
auf dieser Felskante im Grand Canyon zugestoßen ist.
Bevor der Regen
fiel, hatte die gesamte Welt sich willentlich, beständig und
hartnäckig gegen Gottes Sicherheitsbegrenzungen widersetzt. „Moralische
Richtlinien? Weg mit diesen Einschränkungen!“ Derlei närrische
Schlussfolgerungen waren zu vernehmen von vorsintflutlichen Sündern. Als Resultat daraus wurde die Erde „erfüllt mit Gewalttat“ (1.
Mose 6:13) und „alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden“
(1. Mose 6:12). In den himmlischen Gerichtshöfen wurde letztendlich
der Beschluss gefasst, dass dagegen etwas unternommen werden müsste.
Noah baute ein Schiff und den Menschen wurde Gnade angeboten. Alle
die sie ablehnten wurden ersäuft. Tatsache ist, dass biblische
Geologen bestätigen, dass der Grand Canyon erst durch diese
katastrophalen, herumwirbelnden Wassermassen dieser vorzeitlichen
Flut geformt wurde.
Weiterführendes:
Die kommenden Gerichte Gottes (4)
Die kommenden Gerichte Gottes (4)
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