Mittwoch, 14. Dezember 2016

Die kommenden Gerichte Gottes (3)

Die Bibel sagt, dass wir in der Endzeit leben (s. Daniel 12:4). Entsprechend seinem göttlichen Charakter und seinem zarten Mitgefühl, bietet Gott jetzt Gnade, Vergebung und ewige Erlösung all jenen an, die guten Willens sind, von ihren verkehrten Wegen abzulassen.

Es gibt aber auch eine Grenze des himmlischen Gnadenangebots. „Mein Geist soll nicht für immer mit dem Menschen rechten“ (Genesis 6:3), sprach der Herr in Noahs Tagen und dasselbe gilt auch für uns. Sein Heiliger Geist wirbt heute immer noch, aber auch das hat seine Grenzen. Wie es schon einst in der Vorzeit war, so steht auch uns Gottes gerechte Vergeltung bevor. In der Tat fallen diese Gerichte bereits auf unsere zunehmend verderbte, degenerierte und verkommene Erde herab.

Die hohe Geltung der Zehn Gebote

Wir wollen tiefer eintauchen, indem wir in die Zeit zurückgehen, in der Gott seinen gnädigen und gerechten Charakter an Moses offenbarte, so wie es in Exodus 34:5-8 aufgezeichnet ist.
Experten in biblischer Chronologie datieren diese Begebenheit auf etwa 1400 vor Christus. Der Schauplatz dieses Geschehens war der Gipfel des Berges Sinai, der deshalb auch gerne „der Berg Gottes“ genannt wird und sich in Arabien befindet (s. Galater 4:25). Bezeichnenderweise war der breitere Kontext von Gottes Selbstoffenbarung an Moses seine frühere Verkündigung seines heiligen Gesetzes, der Zehn Gebote auf eben demselben Berggipfel. Über diese frühere Begebenheit sagt die Bibel:

Und es geschah, als der dritte Tag kam und es noch früh am Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen, und eine dichte Wolke lag auf dem Berg, und (es ertönte) ein sehr lauter Schall von Schopharhörnern. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war. Und Mose führte das Volk aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten sich unten am Berg auf. Aber der ganze Berg Sinai rauchte, weil der Herr im Feuer auf ihn herabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig.
Und der Hörnerschall wurde immer stärker. Mose redete, und Gott antwortete mit lauter Stimme. Exodus 19:16-19



Niemals zuvor und nie mehr danach in der Geschichte der Menschheit hat Gott sich selbst in solch einer majestätischen Manifestation seiner Herrlichkeit geoffenbart, als er dies bei der Verkündigung seiner Zehn Gebote an das Volk Israel und an die ganze Welt tat. Eine laute Trompete erklang, Flammen loderten, Rauch stieg auf und die Erde bebte.
Dann erteilte Gott die Zehn Gebote und schrieb diese auf zwei Steintafeln (Deuteronomium 4:13).

Die Bibel beinhaltet viele Gesetze, moralische, zeremonielle, zivile und richterliche. Auch weltliche Regierungen haben zahllose Regeln und Gesetze bestimmt. Aber die Zehn Gebote sind eine Klasse für sich selbst und stehen über allen von Menschen gemachten Gesetzen.
Was die Zehn Gebote so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass sie nicht etwa mit einer Feder oder einem Stift, mit einem alten Griffel oder etwa mithilfe einer hochentwickelten Stimmen-Erkennungssoftware geschrieben wurden, sondern dass sie vielmehr eigenhändig, durch den Finger Gottes auf zwei Steintafeln geschrieben wurden (Exodus 31:18). „Stein“ meint massives Felsgestein, was ihren unveränderlichen Charakter deutlich macht.
Falls du keine klare Vorstellung darüber hast, was die Zehn Gebote tatsächlich als verbindlich gebieten, findest du im Folgenden eine leicht gekürzte Fassung davon; für die „Vollversion“ lies Exodus 20:1-17:

Und Gott redete all diese Worte:

1. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
2. Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen.
3. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
4. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. An sechs Tagen sollst du dein Werk verrichten und alle deine Arbeit tun, aber am siebten Tag (Samstag) ist der Sabbat des Herrn. … Denn in sechs Tagen machte Gott die Himmel und die Erde … Und deshalb segnete er den Sabbattag und heiligte ihn.
5. Du sollst Vater und Mutter ehren.
6. Du sollst nicht töten.
7. Du sollst nicht Ehebruch begehen.
8. Du sollst nicht stehlen.
9. Du sollst keine falsche Aussage machen gegen deinen Nächsten.

10. Du sollst nicht begehren.
Auszug aus Exodus 20:1-17


Dieses kurze, umfassende und einfache, unkomplizierte Gesetz ist Wahrheit (Psalm 119:142), weil dessen ewiger Autor „der Gott der Wahrheit ist“ (Jesaja 65:16). „Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut“ (s. Römer 7:12), weil Gott heilig, gerecht und gut ist. Weil „Gott die Liebe ist“ (1. Johannes 4:8), ist dieses Gesetz der Ausdruck seines liebevollen Charakters (s. Matthäus 22:36-30; Römer 13:10). Und daraus folgt, wenn Menschen wissentlich eines jener Zehn Gebote brechen oder ignorieren, dann opponieren sie damit gegen Gott selbst und gegen seine Liebe. Kurz gesagt, sie rebellieren gegen die gute Regierung des großen Herrschers des Universums.

Die Bibel nennt solch einen Verrat „Sünde“. Das wissen wir, weil direkt nach Gottes Verkündung der Zehn Gebote am Berg Sinai Mose dem Volk Israel sagte: „Ihr müsst keine Angst haben, Gott ist nur gekommen, um euch auf die Probe zu stellen … auf dass ihr euch davor hütet zu sündigen. (2. Mose 20:20). In diesem Sinne ist Gottes Gesetz ein Test, um zu sehen, ob wir die Sünde wählen oder nicht.

Im Neuen Testament bestätigte Johannes dieselbe Wahrheit mit der klaren Aussage: „Sünde ist die Übertretung des Gesetzes“ (1. Johannes 3:4). „Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“ (Römer 3:20), erklärt auch Paulus. Und da „alle gesündigt haben“ (Römer 3:23), klassifiziert uns die Bibel alle als Sünder, und somit unterliegen wir dem göttlichen Gericht.


Zurück zur  Liebe. Mose hatte geschrieben: Der Herr kam vom Sinai … aus seiner Rechten (ging) ein feuriges Gesetz für sie aus … Ja, er liebte das Volk“ (5. Mose 33:2,3). Gott schrieb sein „feuriges Gesetz“, weil er uns liebt und sich nur das Beste für uns wünscht. Im Gegensatz zur populären Ansicht, die sogar von einigen irregeführten Predigern verbreitet wird, sind die beiden Begriffe „Gesetz“ und „Liebe“ in Wahrheit untrennbar miteinander verbunden. Tatsächlich ist es so, dass Liebe im Interesse für alle nach Regeln verlangt. Hast du Kinder? Wenn ja, stellst du denn nicht auch Regeln für sie auf? Ich gehe davon aus, dass dem so ist. Wozu denn eigentlich? Die Antwort auf diese Frage ist naheliegend:
Weil du deine Kinder liebst.
Zur besseren Illustration, soll die nachfolgende, auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte dienen:

Die Zehn Gebote sind zu unserem Besten

Es war ein herrlicher, sonniger Tag im Grand Canyon Nationalpark in Arizona. Eine Gruppe von Touristen hatte sich nahe der Kante einer hohen Felswand versammelt, um einen fabelhaften Ausblick auf die zerklüftete Landschaft zu ergattern. Es bestand kein Grund zur Angst, denn es gab ein Geländer zum Schutz der Besucher. Als die Touristen die wunderschöne Aussicht genossen, kam ein junges verlobtes Pärchen hinzu, das in drei Wochen heiraten wollte. Plötzlich kletterte der junge Mann zum Schock aller Anwesenden über die Absperrung am Rand der Felsklippe.
„Sag, junger Mann,“ sprach ihn ein besorgter Tourist an, „weißt du nicht wozu Absperrungen da sind?“ „Oh ja, Sir, ich weiß!“, antwortete Jim mit einem herzhaften Lachen. „Ich half mit beim Bau dieses Schutzgeländers. Ich arbeite hier. Ich kenne diesen Canyon sehr gut.“ Ruhig ergriff er die Hand seiner Geliebten und half ihr ebenfalls über den Zaun. Direkt hinter der Sicherheitsbegrenzung gab es einen Felsvorsprung, der über den Klippenrand hinausragte. Das Paar kletterte nun vorsichtig an diesen Vorsprung heran und setzte sich dort hin, um die fabelhafte Aussicht über den Canyon zu genießen. „Das ist aber riskant,“ dachten sich die umstehenden Touristen.
Ein Augenzeuge berichtete:
„Bald darauf stand Jim auf und reichte seiner Verlobten die Hand. Um das Gleichgewicht zu halten, als er ihr aufhalf, machte er instinktiv einen kleinen Schritt rückwärts, geradewegs über die Kante hinaus!“ Seine Freundin erblickte noch den Ausdruck puren Entsetzens im Gesicht ihres Verlobten, als der auf einmal merkte, was er gerade getan hatte und dass er nun hoffnungslos verloren war. Mit einem durchdringenden Schrei schrecklicher Seelenangst stürzte er weit hinunter in den Tod. Die junge Frau war so hysterisch, dass sie selbst auch beinahe hinunter gefallen wäre. Sie wurde schließlich über die Absperrung zurück in Sicherheit gebracht, musste aber medikamentös ruhig gestellt werden.
Die eindeutige Lehre aus dieser tragischen Geschichte ist, dass jeder, d.h. du, ich, Familien, Gesellschaften und Nationen Schutzbegrenzungen benötigen, um uns vor dem Ruin zu bewahren. „Diese Absperrung ist nicht für mich,“ vermeldete Jim selbstsicher, während er über die Barriere kletterte. Aber er lag falsch, völlig falsch. Er starb aufgrund seines fehlgeleiteten Selbstvertrauens.

Verstehst du, worum es geht? Die heilige Bibel informiert uns darüber, dass unser liebender Schöpfer, der uns „in seinem Bilde“ (1. Mose 1:27) geschaffen hat, auch zutiefst um unsere Sicherheit besorgt ist.
Um uns vor den fatalen Konsequenzen sündhafter Entscheidungen zu behüten, hat er uns ein „Geländer“, einen Schutzzaun gegeben. Dieses Geländer sind die Zehn Gebote, die uns zu unserem eigenen Wohl gegeben sind, um uns vor Schaden zu bewahren. Man denke nur an von Menschen verordnete Gesetze. Dienen die nicht auch unserem Schutz? Verkehrsregeln, Gesetze gegen Kinderpornographie, gegen Diebstahl und Morde sind doch alle dazu da, um das Leben und Eigentum zu schützen.

Und ebenso verhält es sich auch mit den Zehn Geboten.  


Gott, der Allmächtige, verkündigte sie unter Donner, Erdbeben und feurigen Flammen vom Gipfel des Berges Sinai, nicht nur um uns einen Eindruck von deren Heiligkeit zu vermitteln, sondern auch um uns davor zu bewahren, dass wir uns selbst zugrunde richten, indem wir uns darüber hinwegsetzen. „Auf dass dir's wohlgehe, dir und deinen Kindern“ (5. Mose 12:28), das ist die Motivation für jene Gesetze. Unser Schöpfer liebt uns, und weiß, was am besten für uns ist.


Wir haben also bereits gehört, „barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.“ (Psalm 103:8). Wir haben aber außerdem festgestellt, dass Erbarmen nicht das einzige Attribut seines Charakters ausmacht. Auch gleicht seine Liebe nicht einem weichen, wackeligen Pudding, der sich in eine jegliche Richtung pressen lässt. Nein, das wäre weit gefehlt. Zum Schutz und Wohlergehen des gesamten Universums ist unser Schöpfer außerdem ein heiliger Hüter der Gerechtigkeit und „ein Gott des Gerichts“ (Jesaja 30:18), der „Gericht hält“ gegen die Bösen, wenn die Zeit reif dafür ist. (Jesaja 5:16).  

Zurück zur Zeit Noahs. Im Grunde genommen glich Gottes Entscheidung, eine gänzlich verdorbene Welt durch eine globale Flut zu vernichten dem, was Jim auf dieser Felskante im Grand Canyon zugestoßen ist.
Bevor der Regen fiel, hatte die gesamte Welt sich willentlich, beständig und hartnäckig gegen Gottes Sicherheitsbegrenzungen widersetzt. „Moralische Richtlinien? Weg mit diesen Einschränkungen!“ Derlei närrische Schlussfolgerungen waren zu vernehmen von vorsintflutlichen Sündern. Als Resultat daraus wurde die Erde „erfüllt mit Gewalttat“ (1. Mose 6:13) und „alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden“ (1. Mose 6:12). In den himmlischen Gerichtshöfen wurde letztendlich der Beschluss gefasst, dass dagegen etwas unternommen werden müsste. Noah baute ein Schiff und den Menschen wurde Gnade angeboten. Alle die sie ablehnten wurden ersäuft. Tatsache ist, dass biblische Geologen bestätigen, dass der Grand Canyon erst durch diese katastrophalen, herumwirbelnden Wassermassen dieser vorzeitlichen Flut geformt wurde.  




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