Sonntag, 11. Dezember 2016

Die kommenden Gerichte Gottes (2)

Seitdem Adam und Eva zuerst gegen ihren Schöpfer rebellierten, und das inmitten fruchtbeladener Bäume im Garten Eden (siehe Genesis 1-3), hat Gott immer wieder Barmherzigkeit, Gnade und Vergebung gegenüber der gefallenen Menschheit walten lassen. Quer durch die Geschichte hindurch und bis in unsere heutige Zeit hinein, können wir Gottes Appelle erkennen. Er wirbt, er bemüht sich um die eigensinnigen Menschen und bittet sie inständig, umzukehren. „Kehrt um von euren verkehrten Wegen“ (s. Jeremia 25:5), sprach der Herr viele Male durch seine heiligen Propheten. 
„Denn ich habe keine Freude am Tod dessen, der sterben muss, spricht Gott, der Herr. So kehrt denn um, und ihr sollt leben!“ (s. Hesekiel 18:32)


Aber es gibt auch eine Grenze der göttlichen Geduld. Wenn Sünder vorsätzlich, hartnäckig und ausdauernd seinen Aufforderungen widerstehen, seine Gnade verschmähen, seine Boten verhöhnen und in ihrer Rebellion ganz und gar sich verhärten, dann wird letzten Endes eine unsichtbare Linie überschritten, „jene verborgene Grenzlinie, die den Übergang markiert zwischen Gottes Geduld und seinem Zorn.“

Lektionen aus Noah und der Flut

Das historisch vermutlich markanteste Beispiel dafür, wann Gottes Gnade ein Ende fand und sich stattdessen sein Zorn ergoss, geschah in den Tagen Noahs. Erinnern wir uns an ihn? Noah war jener Mann, der die Arche baute. Diese Geschichte ist so berühmt, dass Hollywood daraus einen Film produzierte, der allerdings dazu neigt, die Schilderungen darüber zu verdrehen. Die Bibel sagt uns nämlich, dass Noah ein gerechter Mann war, tadellos in seiner Generation. 

Noah wandelte mit Gott.
 Genesis 6:9

Zu Noahs Zeiten hatte sich seit den Tagen im unverdorbenen Garten Eden vieles verändert. Anstelle von glücklichen Familien, unschuldigen Kindern, heiligem Streben und liebevollem Verhalten, zeigte sich jetzt ein gänzlich anderes Bild.

"Da aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar... 

Aber die Erde war verderbet vor Gottes Augen und voll Frevels."
Genesis 6:5,11

Es war also nicht Gott, der sich in einen kosmischen Bösewicht verwandelt hatte. Nein, vielmehr waren es die Bewohner der Erde, die im Lauf der Zeit grausam, gewalttätig und durch und durch korrupt geworden waren. Welch ein Alptraum, musste Gott wohl zu sich selbst gesagt haben.

Da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen (Genesis 6:6)

Letztendlich sprach der HERR:

Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, von den Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. (Vers 7)

Und doch, bevor diese Vernichtung hereinbrach, erhielt Noah von Gott den Auftrag, ein gigantisches, dreistöckiges Schiff zu bauen und eine abgefallene Welt vor dem drohenden Gericht zu warnen; ein Gericht, das in diesem Fall in Form massiver Regenmengen zutage trat, die unaufhaltbar vom tosenden Himmel hernieder prasselten.


Das Neue Testament nennt Noah einen Prediger der Gerechtigkeit (2. Petrus 2:5).
Seiner heiligen Berufung treu baute, predigte und appellierte Noah an seine Zeitgenossen während eines Zeitraums von 120 Jahren.
Gegen Ende dieser Gnadenfrist, in der die Menschen die Möglichkeit zur Umkehr hatten, spazierte eine riesige Anzahl an wilden Tieren unerwartet und friedvoll in die Arche. Scharen von Vögeln flogen ebenfalls hinein. Beobachter dieses Geschehens waren von diesen Ereignissen vollends schockiert und verwirrt. Hat Noah womöglich wirklich recht?", fragten sich viele. "Wird es tatsächlich eine weltweite Flut geben?"

„Die Flut kommt!“, schrie Noah. „Das ist Gottes letzter Aufruf!“, war von seinem Propheten am Tor der Arche zu vernehmen.



Der Heilige Geist rührte die Herzen jener Menschen an, die diese wundersamen Ereignisse mit eigenen Augen verfolgten. Viele mussten sich in diesen Momenten innerlich zutiefst bewegt und schuldig gefühlt haben. Und doch widerstanden sie diesem letzten Gnadenangebot des Himmels.
Tragischerweise waren es gerade einmal acht Personen, die in die Arche gingen. Dann wurde das schwere Tor des Schiffes durch eine unsichtbare Hand geschlossen. „Und der HERR schloss hinter ihm zu“ (Genesis 7:16).

Noah und seine Familie waren sicher im Inneren der Arche, während außerhalb eine getäuschte, spottende und dem Untergang geweihte Meute verblieb. Exakt sieben Tage später färbte sich der Himmel mit bedrohlichen Gewitterwolken schwarz. Blitze zuckten und Donner krachten. Die ersten Regentropfen, die zur Erde fielen, mussten eine unkontrollierbare Panik ausgelöst haben in den Herzen derer, die sich selbst betrogen hatten zu glauben, dieser Noah wäre bloß ein verrückter, wahnwitziger alter Mann. 
Immer schwerer fiel der Regen. „Noah! Mach die Tür auf! Wir haben unsere Meinung geändert!“ Das musste wohl im Inneren der Arche zu vernehmen gewesen sein, während die Menge draußen an die schwere Türe hämmerte. Aber es war zu spät, die Zeit der Vergebung war vorbei, die Stimme der Gnade war verstummt. Jetzt war die Zeit des Gerichts gekommen, die Zeit des Zornes Gottes.
Im heiligen Buch ist zu lesen:

In dem sechshundertsten Jahr des Alters Noahs, am siebzehnten Tag des andern Monats, das ist der Tag, da aufbrachen alle Brunnen der großen Tiefe, und taten sich auf die Fenster des Himmels, und kam ein Regen auf Erden, vierzig Tage und vierzig Nächte. Da ging alles Fleisch unter, das auf Erden kriecht, an Vögeln, an Vieh, an Tieren und an allem, das sich reget auf Erden, und an allen Menschen. Also ward vertilgt alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis auf das Vieh und auf das Gewürm und auf die Vögel unter dem Himmel: das ward alles von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb über, und was mit ihm in dem Kasten war.
Genesis 7:11,12,21,23

Machen wir einen raschen Sprung vorwärts in die Zeit Jesu. Knapp vor dem Ende seines liebevollen Dienstes auf Erden, sprach Jesus folgende Warnung aus: „Wie es aber zu Zeiten des Noah war, so wird es auch sein bei der Ankunft des Menschensohnes“ (Matthäus 24:37).

Es ist wichtig, dass wir das auch wirklich verstehen... 

So wie es zu Noahs Zeiten war, so wird es auch unmittelbar vor dem zweiten Kommen Jesu sein. Vielleicht hast du schon einmal diesen bekannten Spruch gehört, der besagt:

„Jene, die es verabsäumen aus den Lehren der Vergangenheit zu lernen, sind dazu verdammt, ihre Fehler zu wiederholen.“ 

Wie wahr doch diese Aussage ist. Also nach den Vorhersagen von Christus wird auch unsere moderne Hightech-Gesellschaft und eine durch die Unterhaltungsindustrie vollends hypnotisierte Zivilisation in einen ähnlichen Zustand überhandnehmender Gewalt, völliger Korruption und gottloser Vergnügungssucht degenerieren. Und einmal mehr wird die nüchterne Stimme des Gewissens vertrieben werden.




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