Freitag, 21. August 2015

Riesen auf Erden


In den Tagen Noahs lastete ein zweifacher Fluch auf der Erde: Einmal als Folge der Übertretung Adams und dann als Folge des Mordes, den Kain begangen hatte. Jedoch hatte sich das Aussehen der Natur dadurch nicht wesentlich verändert. Zwar gab es eindeutige Anzeichen des Verfalls, aber die Erde prangte immer noch in all ihrer Pracht und Schönheit, reich beschenkt durch die Gaben der göttlichen Fürsorge.

Die Hügel waren gekrönt mit majestätischen Bäumen, sie stützten die mit Früchten überladenen Zweige des Weinstocks. Die weit ausgedehnten Ebenen waren bedeckt von sattem Grün und sahen aus wie riesige Gärten, von denen der süße Duft tausender Blumen verströmte. Die vielfältigsten Arten von Früchten wuchsen in schier unbegrenzten Mengen.

Im Vergleich zu heutigen Verhältnissen waren die Bäume sehr viel größer und schöner und zeigten perfekte Proportionen. Das Holz hatte sehr feine Fasern, doch war gleichzeitig von sehr solider Substanz, fast so hart wie Stein und kaum weniger beständig. Gold, Silber, und Edelsteine gab es in Hülle und Fülle.

Das Menschengeschlecht hatte noch viel von seiner ursprünglichen Lebenskraft bewahrt. Es waren erst wenige Generationen vergangen seit der Zeit, wo Adam noch Zugang hatte zu dem Baum, der Leben schenkte. Die Lebensspanne eines Menschen umfasste etliche Jahrhunderte. Wie hätten diese langlebigen Menschen mit ihren außerordentlichen Fähigkeiten, Dinge zu planen und umzusetzen, dem Namen ihres Schöpfers Ehre erweisen können, wenn sie sich ganz dem Dienst für Gott zur Verfügung gestellt hätten! Sie hätten damit den Zweck erfüllt, zu dem er ihnen ihr Leben geschenkt hatte. Aber an diesem Punkt versagten sie.

Es gab damals viele Riesen, Menschen von riesigem Wuchs und enormen Kräften, hochberühmt für ihre Weisheit und Intelligenz und ausgestattet mit Talenten für die Erfindung der ausgeklügeltsten und wundervollsten Dinge. Aber proportional zu ihrer Kunstfertigkeit und geistigen Leistungsfähigkeit war gleichzeitig die Schuld, die sie auf sich luden, weil sie dem Bösen freien Lauf ließen.

Aus dem Buch "Noah - Das Finale kommt erst", von Ellen G. White. 
Seiten 23 & 24.



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