Samstag, 14. Februar 2015

Lehren für heute


(Stephansdom in Wien)

Nach Ahabs Tod wurde sein Sohn Ahasja König von Israel. Er folgte dem schlechten Beispiel seines Vaters und betete Götzen an. Als er krank wurde, befragte er Baal-Sebub und missachtete damit Gottes Warnung:

Wendet euch nicht an Wahrsager und an Leute, die die Geister der Toten befragen. Wer das tut, macht sich unrein.
3. Mose 19,31

Die Geschichte von der Sünde und Bestrafung des Königs Ahasja enthält eine Warnung, die niemand ungestraft missachten kann. Wenn man heutzutage auch nicht heidnischen Göttern huldigt, so treten doch Tausende genauso vor Satans Altäre wie einst der König Israels. Der Geist der Götzenverehrung ist heute in der Welt allgemein verbreitet, nur dass er unter dem Einfluss von Wissenschaft und Bildung in verfeinerter und anziehenderer Form auftritt als damals. Es zeigt sich immer mehr, dass der Glaube an das feste prophetische Wort abnimmt und stattdessen Aberglaube und satanische Zauberei den Verstand vieler Menschen in Beschlag nehmen.

Die Mysterien des Heidentums sind durch geheime Zirkel und Sitzungen ersetzt sowie durch die okkulten Praktiken und Wunder spiritistischer Medien. Ihre Enthüllungen werden von Tausenden, die sich weigern, durch Gottes Wort oder dessen Geist erleuchtet zu werden, begierig angenommen. Auch wenn überzeugte Spiritisten abfällig von den alten Zauberern reden mögen, lächelt dennoch der Erzbetrüger triumphierend, weil sie sich auf eine andere Form seiner Künste einlassen.

Viele, die vor dem Gedanken zurückschrecken, spiritistische Medien zu befragen, fühlen sich zu gefälligeren Formen des Spiritismus hingezogen. Andere lassen sich durch die Lehren der *Christlichen Wissenschaft* oder durch den Mystizismus der Theosophie und östlicher Religionen irreleiten.
Die Vertreter nahezu aller Formen des Spiritismus behaupten, heilen zu können. Sie schreiben diese Macht elektrischen Strömen, dem Magnetismus, den sogenannten *Geistheilungen* oder Kräften zu, die in der menschlichen Seele schlummern. Und es gibt nicht wenige, die selbst in unserem christlichen Zeitalter lieber zu diesen Heilern gehen, als dass sie der Macht des lebendigen Gottes und den Fähigkeiten fachkundiger Ärzte vertrauen.


Manche Mutter, die am Krankenbett ihres Kindes wacht, erklärt: "Ich kann nichts mehr tun. Gibt es denn keinen Arzt, der mein Kind heilen kann?" Ihr wird dann von den wunderbaren Heilungen erzählt, die irgendein Wahrsager oder Beschwörer vollbracht hat. Daraufhin vertraut sie ihm ihren Liebling zur Behandlung an und legt ihn damit genauso in Satans Hände, als wenn dieser selbst an ihrer Seite stünde. In vielen Fällen wird das spätere Leben des Kindes von einer satanischen Macht gesteuert, die anscheinend nicht zu brechen ist.

Gottes Missfallen an Ahasjas Hinwendung an den Gott von Ekron war begründet. Was hatte Gott nicht alles getan, um die Herzen der Israeliten zu gewinnen und ihnen Vertrauen einzuflößen! Lange Zeit hatte er seinem Volk Offenbarungen beispielloser Güte und Liebe geschenkt. Von Anbeginn an hatte er gezeigt, dass er seine *Lust an den Menschenkindern* hatte (Sprüche 8,31). Wer ihn aufrichtig suchte, dem kam er immer zu Hilfe. Dennoch wandte sich der König Israels von Gott ab und erbat Hilfe vom schlimmsten Feind seines Volkes.


Er ließ damit die Heiden wissen, dass er mehr Vertrauen zu ihren Götzen als zum Gott des Himmels hatte. Auf die gleiche Weise entehren ihn Männer und Frauen, wenn sie sich von der Quelle der Kraft und Weisheit abwenden, um Hilfe oder Rat von den Mächten der Finsternis zu erbitten. Wurde durch Ahasjas Tat schon Gottes Zorn entfacht, wie muss er dann jene ansehen, die zwar eine noch größere Erkenntnis besitzen, aber dennoch einen ähnlichen Weg wählen?

Mögen diejenigen, die sich auf die Machenschaften Satans eingelassen haben, auch damit prahlen, welch große Vorteile das bringe. Aber beweist das, dass dieser Weg sicher und weise war? Was bedeutet schon die Verlängerung des Lebens oder die Sicherung weltlichen Gewinns, wenn dafür als Preis die Missachtung des Willens Gottes in Kauf genommen werden muss?

Ein solcher Gewinn wird sich zuletzt als unwiederbringlicher Verlust erweisen. Wir können nicht ungestraft auch nur eine einzige Schranke niederreißen, die Gott errichtet hat, um sein Volk vor Satans Macht zu schützen.

Aus dem Buch *Macht und Ohnmacht*, erschienen in der Reihe *Die Geschichte der Hoffnung* von Ellen G. White. Seiten 110 & 111


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