Mittwoch, 17. September 2014

Hast du eine Minute Zeit?


Ihr Kongress war der größte, den die Welt je gesehen hatte. Von jedem Fleck der Erde waren die Delegierten gekommen, waren sie doch besorgt darüber, dass sie, anstatt die Konkurrenz auszuschalten, jetzt selbst in Gefahr waren, zerstört zu werden. Heute Abend würden sie die Hauptansprache ihres außergewöhnlichen Führers hören. 
Die Abgesandten sprechen miteinander mit gedämpfter Stimme und geben wiederholt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass, wenn es überhaupt jemand kann, der Redner dieses Abends dazu in der Lage ist!

Solange sie sich erinnern können, ist er schon ihr Führer gewesen. Überdies wollen sie ihm alle nacheifern. Ihm gehören sowohl ihre Treue als auch ihre Zuneigung und über die Jahre ist er praktisch ihr Gott geworden. Die Delegierten brechen spontan in donnernden Applaus aus. als er vor ihnen erscheint und seinen verdienten Platz auf dem Podium einnimmt. Er sieht über das Meer der begeisterten, zu ihm aufblickenden Gesichter und, wie ein Politiker, genießt er die Ehrerbietung der -Menge. Als der Applaus verebbt, atmet er einmal tief ein und beginnt.

„Hört mir gut zu, ihr Teufel! Ihr werdet die Christen nicht davon abhalten in ihre Kirchen zu gehen. Sie werden dort hingehen! Ihr könnt sie nicht davon abhalten, an ihren Lehren festzuhalten oder ihre Gebete zu sprechen. Sie werden es tun! Wir müssen unsere Taktik ändern, wenn wir weiterhin Erfolg haben wollen.

Zeit ist der Schlüssel, liebe Freunde. Wir können ihnen ihre Lehren zugestehen, ihre Gebete und ihre Kirchgänge, solange wir nur ihre Zeit kontrollieren. Zeit ist der wesentliche Bestandteil, denn ohne sie werden sie niemals die rettende Verbindung zu „Jesus“ herstellen!“ Als er das sagte, spuckte er den Namen abfällig aus.

Satan fuhr fort: „Lasst sie glauben, dass sie errettet sind, während wir ihre Zeit kontrollieren, und sie werden uns genauso gehören, als hätten sie niemals einen Fuß in irgendeine Kirche gesetzt. Und wie machen wir das? Einfach. Wir halten sie mit den ganzen Unwichtigkeiten dieses Lebens in Atem und erfinden unzählige Mittel, um ihre Gedanken zu besetzen. Ermutigt sie zum Ausgeben, Ausgeben, Ausgeben und dann zum Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten, um das alles zu bezahlen.

Füllt ihre Briefkästen mit Katalogen voll mit den tollsten Angeboten. Dann zieht nach mit Kreditkartenangeboten, um für alles zu bezahlen.

Bringt ihnen bei, dass wahres Glück durch Dinge kommt und ermutigt die Ehemänner acht, zehn, zwölf Stunden am Tag zu arbeiten und das sechs bis sieben Tage die Woche. Bringt sie dazu, nötigenfalls zwei Arbeitsstellen zu haben. Lasst es für die Frauen notwendig erscheinen zu arbeiten. Sagt ihnen, dass es einfach keine andere Möglichkeit gibt, sonst den Lebensstandard für ihre Familien zu erhalten.

Dann sorgt dafür, dass die Frauen lange und hart neben ihrer ganzen Verantwortung im Haus arbeiten, so dass sie am Abend nach einem langen harten Tag keine Energie mehr für ihre Ehemänner und Kinder übrig haben.

Überladet ihre Gedanken, sodass sie Jesus nicht mehr in ihr Gewissen flüstern hören können. Bombardiert ihre Sinne mit Musik, die in jedem Haus, am Arbeitsplatz und in den Geschäften dudelt. Sorgt dafür, dass sie mit schlechten Nachrichten erschlagen werden, wo immer sie sich auch hinwenden. Benutzt Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen, 24 Stunden am Tag.

Zerstört die moralische Struktur ihrer Ehen und der jungen Leute, indem ihr sinnliche Bilder auf Plakaten und Litfass-Säulen, in Filmen und Zeitungen, auf Titelbildern und natürlich im Fernsehen zeigt, um sie zu unreinem Denken anzuregen. Benutzt Fernsehtalkshows, wo ihr die abartigsten Exemplare der Gesellschaft durch ihre Wohnzimmer paradieren lasst. Lasst sie hungrig die übelsten Details unanständigen Verhaltens aufsaugen, bis sie anfangen, das Böse als nur eine andere Alternative anzusehen.

Lasst sie sich auf den Müll, die Unwichtigkeiten und Sorgen dieser Welt konzentrieren. Beschreibt das schlechte Benehmen der Reichen und Berühmten in allen Einzelheiten. Lenkt sie von den wichtigen Tatsachen des Lebens ab durch fadenscheinige Hoffnungen auf Preisausschreiben, Lotterien und Spielkasinos. Füllt ihre Regale mit Büchern. Zeitschriften und noch mehr Büchern. Diese beanspruchen Zeit und mehr Zeit mit ihnen, bedeutet weniger Zeit mit Gott.

Füllt ihre Häuser mit Computern - schickt sie auf die Datenautobahn, auf der wir die meisten Abfahrten kontrollieren. Schickt ihnen Unmengen von E-Mails. Flutet sie mit dem E-Müll der niemals endenden Information. Gebt ihnen Laptops, sodass sie immer arbeiten können. Sorgt dafür, dass jeder ein Radio hat, sogar die Kinder. Füllt ihre Tage mit Anrufen und sorgt dafür, dass sie kabellose Telefone und Handys haben, damit es leichter ist, immerzu zu reden. Sorgt dafür, dass ihr Anrufbeantworter mit Mitteilungen überlaufen.

Überwältigt die Kinder mit Aktivitäten. Sportprogramme in der Schule und nach der Schule, Tanzen, Ballett, Pfadfinder, Klubs, Musikstunden und Partys. Belastet sie mit zunehmenden Mengen von Schularbeiten in immer jüngerem Alter. (In Deutschland wollen sie Schule mit 4 Jahren einführen!) Schickt sie in die Vorschulen und zur frühkindlichen Erziehung, holt sie weg von dem Einfluss ihrer Eltern und lasst sie ein so weit wie möglich separates Leben von dem ihrer Eltern führen, sodass sie, wenn sie Teenager sind, nichts mehr mit Mama und Papa gemeinsam haben. Sorgt dafür, dass sie so gestresst sind, dass sie leicht auf unsere Ermutigungen eingehen, sexuell aktiv zu werden, anfangen zu rauchen, Alkohol zu trinken oder sich in andere Drogen zu flüchten.

Lasst sie sogar in ihrer Freizeit ausschweifen. Schickt sie auf teure Reisen. Haltet sie auf Trab. Lasst sie erschöpft aus ihrem Urlaub zurückkehren, unruhig und unvorbereitet auf die kommende Woche. Lasst sie nicht raus in die Natur. Schickt siestattdessen in Vergnügungsparks, zu Sportveranstaltungen, Konzerten und ins Kino. Macht diesen Spruch zu eurem Motto: „Urlaub macht sie müde genug, zurück zur Arbeit zu gehen und arm genug, dass sie es müssen!“

Falls sie auf diese Fallen nicht reinfallen, benutzt ihre eigenen Kirchen gegen sie. Gebt ihnen so viele Ämter, Verantwortungen und Probleme, um die sie sich kümmern müssen, dass ihre Zeit verbraucht wird, „Gutes zu tun“. Wenn sie sich zu geistlicher Gemeinschaft treffen, verstrickt sie in Tratsch und leeres Geplänkel, sodass sie mit schlechten Gewissen und gemischten Emotionen davonfahren. Bringt Krise über Krise in ihre Kirchen, sodass sie immerzu „Feuer löschen“ müssen und keine Zeit haben, die Flamme des Evangeliums in ihrem eigenen Herzen zu entfachen. Ermutigt sie, theologische Lehren und Evangelisation zu studieren. Lasst sie theologische Hochschulen, Führungsseminare und Kirchmissionskonferenzen besuchen.

Ebnet den Weg für große überkonfessionelle Bewegungen zur Reformierung. Sorgt dafür, dass sie Lippenbekenntnisse zum Thema der Familie machen, im Stil von „Die Familie kommt zuerst!“ Dann vereinnahmt sie mit großen sozialen Fragen, wie Abtreibung. Lasst sie ruhig einen konservativen Lebensstil haben, aber verhindert um jeden Preis, zur Bibel und zu Gott als Sünder kommen, die Errettung brauchen. Denn falls sie das tun, ist alles für uns verloren.

Die Zeit ist unsere größte Waffe und unser größter Freund, liebe Kollegen. Lasst sie uns weise benutzen und lasst die Menschen noch ein bisschen länger in ihrer Verblendung schlafen. Dann wird sowohl die Welt als auch die Kirche uns gehören, und wir werden den ewigen Sieg erringen. Schreitet fort zum Sieg, meine Freunde!“

Mit erhobenen Händen ruft Satan seine Günstlinge auf: „Auf zum Sieg! Auf zum Sieg! Auf zum Sieg!“ Bis schließlich nur noch das Echo und das Resultat dieses gewaltigen Kongresses bei uns zu spüren sind. Es war wirklich ein einmaliges Treffen! Vielleicht habe ich nicht alle Einzelheiten erraten, jedoch seien Sie der Richter über das Ergebnis.

Satan hat es geschafft, die ganze Welt in einen schnell dahinrasenden Zug einzuladen. Der Zug fährt mit jedem Tag schneller und schneller, und er ist nicht bereit, den Zug zu verlangsamen, sodass man aussteigen kann. Einer kann Sie befreien: Jesus Christus!

Aus: „Flucht zu Gott“ von Jim Hohnberger (Sehr empfehlenswert zu lesen!!)

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